Souverän den Ruhestand gestalten: Das Sequenzrisiko der Renditen meistern

Gewähltes Thema: Umgang mit dem Sequenzrisiko der Renditen im Ruhestand. Erfahren Sie, wie die Reihenfolge guter und schlechter Börsenjahre Ihre Entnahmen beeinflusst – und wie Sie mit klugen Regeln, Struktur und Gelassenheit stabile Einkünfte sichern. Abonnieren Sie unseren Newsletter, stellen Sie Fragen in den Kommentaren und gestalten Sie Ihre Strategie aktiv mit.

Was hinter dem Sequenzrisiko steckt

Viele glauben, nur die durchschnittliche Rendite sei entscheidend. Tatsächlich zählt die Reihenfolge: Fallen die Märkte in den ersten Ruhestandsjahren, entnehmen Sie aus geschwächtem Kapital, was das Vermögen dauerhaft belastet und späteres Aufholen erschwert.

Was hinter dem Sequenzrisiko steckt

Anna startete 2008 in den Ruhestand und erlebte sofort starke Kursrückgänge. Bernd begann drei Jahre später bei steigenden Märkten. Trotz gleicher Durchschnittsrendite nach 15 Jahren hatte Bernd deutlich mehr Vermögen übrig, weil Annas frühe Entnahmen Verluste zementierten.

Leitplanken statt starre Vorgaben

Setzen Sie Leitplanken für Entnahmen, zum Beispiel eine Zielrate mit Ober- und Untergrenze. Überschreiten Entwicklungen die Grenzen, passen Sie die Ausgaben maßvoll an. So bleibt Ihr Budget stabil, und das Sequenzrisiko verliert seinen Schrecken im Alltag.

Regeln für Krisen und Erholungen

Definieren Sie im Voraus, wann Sie automatisch die Entnahmen kürzen oder wieder erhöhen. Ein kleiner, vorab vereinbarter Schritt ist emotional leichter als spontane große Kürzungen. So vermeiden Sie Panikentscheidungen und bleiben Ihrer Strategie konsequent treu.

Einkommensquellen orchestrieren

Kombinieren Sie gesetzliche Rente, Betriebsrenten, Mieteinnahmen und Depot-Entnahmen. Je robuster Ihr fixes Einkommen, desto geringer das Sequenzrisiko. Teilen Sie Ihre Quellenstruktur und erhalten Sie Feedback, wie Sie Schwankungen besser abfedern können.

Das Drei-Eimer-Prinzip (Buckets) für ruhige Nächte

Halten Sie einen Sicherheits-Eimer mit Tagesgeld und kurzfristigen Einlagen, um zwei bis drei Jahresbudgets abzudecken. Dieser Puffer verhindert Notverkäufe im Abschwung und gibt Ihnen mentale Ruhe, während sich die Märkte in Ihrem Tempo erholen können.

Das Drei-Eimer-Prinzip (Buckets) für ruhige Nächte

Der zweite Eimer enthält kurz- bis mittelfristige Anleihen, die planbare Erträge liefern. Er dient als Brücke, wenn der Sicherheits-Eimer sinkt und Aktien schwächeln. Rebalancieren Sie regelmäßig, um die Zielgrößen zu halten und das Risiko in Balance zu bringen.

Glidepath und Rebalancing: Kurs halten ohne Nervenflattern

Den passenden Aktienpfad wählen

Manche starten konservativer und erhöhen den Aktienanteil langsam, andere reduzieren ihn. Entscheidend ist, dass der Pfad zu Risiko-Toleranz und Cash-Puffer passt. Ein bewusst gewählter Kurs verhindert hektische Richtungswechsel in stürmischen Marktphasen.

Rebalancing als Anti-Panik-Ritual

Legen Sie feste Zeitpunkte oder Abweichungsschwellen fest. Dann kaufen Sie systematisch das Gefallene nach und nehmen Gewinne mit. Dieses einfache Ritual zwingt Sie zu Disziplin, glättet Schwankungen und mindert die Folgen ungünstiger Renditereihenfolgen.

Regeln schriftlich festhalten

Notieren Sie Entnahmesätze, Schwellen, Eimergrößen und Rebalancing-Regeln in einem kurzen Dokument. Im Stressfall führt Ihr Plan, nicht das Bauchgefühl. Teilen Sie gerne Ihre Vorlage mit der Community und profitieren Sie von konstruktivem Feedback.

Einkommens-Floor: Sicherheit, die Sequenzrisiko zähmt

01
Ein späterer Rentenbezug kann den monatlichen Anspruch erhöhen, was das Sequenzrisiko mindert. Prüfen Sie Optionen wie freiwillige Beiträge oder längeres Arbeiten. Ein höherer sicherer Anteil reduziert zwangsweise Entnahmen in ungünstigen Marktphasen deutlich.
02
Eine moderate, inflationsnahe Rentenversicherung kann Basisbedürfnisse decken, während Ihr Depot für Extras arbeitet. So steigt Ihre Risiko-Tragfähigkeit. Vergleichen Sie sehr genau Kosten, Garantien und Anpassungen, bevor Sie sich verbindlich festlegen.
03
Mit inflationsindexierten Staatsanleihen und einer gestaffelten Leiter sichern Sie reale Kaufkraft über Jahre. Planbare Fälligkeiten decken Entnahmen ab, wenn Aktien wackeln. Dadurch reduzieren Sie die Abhängigkeit von der kurzfristigen Marktentwicklung erheblich.

Steuern, Kosten und Reihenfolge der Entnahmen

Nutzen Sie Freibeträge, planen Sie Realisationen und beachten Sie die Vorabpauschale. Wer Entnahmen über Jahre glättet, vermeidet Sprünge. Stimmen Sie alles mit Ihrer persönlichen Situation ab, damit die Nettoeffekte wirklich zu Ihren Zielen passen.

Steuern, Kosten und Reihenfolge der Entnahmen

Jeder Basispunkt an Gebühren fehlt später als Puffer. Bevorzugen Sie kostengünstige, breit gestreute ETFs und prüfen Sie Depotkonditionen. Geringe Kosten wirken wie ein stiller Ertragsbringer, der das Sequenzrisiko Jahr für Jahr leiser werden lässt.

Psychologie, Routine und Gemeinschaft

Vorab-Entscheidungen entlasten

Legen Sie jetzt fest, was Sie bei −20 Prozent Kursrückgang tun. Eine vorbereitete, kleine Anpassung ist leichter als hektische Panik. So bleibt Ihre Lebensqualität intakt, und Sie geben dem Plan Zeit, seine Schutzwirkung zu entfalten.

Krisenprotokoll und Checkliste

Halten Sie eine Seite bereit: Eimerstände prüfen, Entnahmen anpassen, Rebalancing-Termin setzen, Gespräch mit Partner führen. Dieses Protokoll bringt Struktur in Chaosmomente. Teilen Sie Ihre Checkliste, damit andere sie an ihre Bedürfnisse anpassen können.

Gemeinsam stark durch Austausch

Berichte anderer Ruheständler zu erleben, wirkt beruhigend und inspirierend. Fragen Sie, wie sie den März 2020 oder 2008 überstanden haben. Kommentieren Sie Ihre Lernerfolge und bauen Sie ein Netzwerk, das in schwierigen Phasen trägt und motiviert.
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